Meditative und christliche Texte

Autor: Kalla Ritzau (Seite 5 von 7)

2014 Andacht

Porträtfoto Kalla Ritzau

Andacht

Zum Weihnachtsfest 2014 habe ich eine “Andacht” verfasst, deren Inhalt auf einer wahren Begebenheit beruht. Ich möchte sie euch für dieses Jahr an dieser Stelle präsentieren.

Manche werden sagen: “Schon wieder ist Weihnachten”. Andere meinen: “Endlich ist wieder Weihnachten”. Ich sage: “Lasst uns besinnliche Weihnachten feiern”. Denn in der hektischen, betriebsamen Zeit sollten wir viel mehr lernen, zur Ruhe zu kommen. Aber nicht erst an den Weihnachtstagen selbst, sondern schon lange vorher. Denn auch die vorweihnachtliche Zeit und die Adventszeit ist eine besinnliche Zeit. Und so ist bereits in dem Wort “Besinnlich” ganz viel Schönes verborgen. Wir müssen wieder lernen, den Zauber und die Vorfreude auf das Fest und die Geburt Jesu zu fühlen, zu erkennen und in uns aufzunehmen. Aber wie machen wir das am besten? Können wir das überhaupt noch? Vor mehreren Jahren war ich im September für einen Kurzbesuch in Berlin. Ich besuchte einen alten Urlaubsfreund. Er war viele Jahre älter als ich und hielt sich nur noch in seiner Wohnung auf. Er war auf die tägliche Hilfe seiner Tochter angewiesen. Das Wiedersehen war für mich ein großer, emotionaler Moment. Als ich in die leuchtenden Augen meines Freundes sah fühlte ich, wie glücklich auch er über das Wiedersehen war. Wir haben viel erzählt aus früheren Zeiten und was wir alles zusammen in unseren Urlauben in Österreich mit unseren Familien erlebt haben. Dabei haben wir alte Fotos angeschaut und so ganz nebenbei noch die leckere Brettljause verspeist, die uns seine Tochter liebevoll hergerichtet hatte, mit einem abschließenden Obstler. Diese paar Stunden des Wiedersehens waren gefüllt mit Besinnlichkeit und Glück. Ich verspürte in mir Freude und Dankbarkeit und nahm für mich mit, einen Menschen mit ganz wenig Aufwand, praktisch nur mit meinem Besuch, glücklich gemacht zu haben. Auf dem Rückweg zum Bahnhof ging ich vorbei an vielen Schaufenstern mit einem riesigen Warenangebot an Kleidung, Spielsachen und Lebensmitteln. Plötzlich stand ich vor einer Auslage, die komplett dekoriert war mit künstlichen Christbäumen, bunten Kugeln und Lametta. Als ich so dastand und in das hell erleuchtete Fenster blickte, war ich fassungslos. Nichts erinnerte mich bei diesem Anblick an Besinnlichkeit, Ruhe und Vorfreude auf das in drei Monaten bevorstehende Weihnachtsfest. Ich fragte mich: Wie kann ich persönlich diesem Kommerz und der Angebotsschwemme an Produkten aus dem Weg gehen, bin ich in der Lage, all dies zu verhindern? Nein, sagte ich mir, ich kann nur meinen eigenen Weg gehen und mich nicht soweit manipulieren lassen, schon im September Weihnachtsgebäck, Christbaumschmuck und teure Elektronikartikel kaufen zu sollen. Und so werde ich mich, zusammen mit meiner Familie und meinen Freunden, ganz besinnlich auf das Weihnachtsfest einstimmen. Ich werde dabei auch an die vielen Menschen denken, denen es nicht so gut geht wie uns. Menschen, die in Krisengebieten leben, die zu vielen Tausenden auf der Flucht sind vor Krieg, Gewaltherrschaft und Hunger. Ich werde ein Licht am Adventskranz anzünden und Weihnachtsmusik hören in stiller Vorfreude auf die Heilige Nacht. Und ich erinnere mich an den Besuch bei meinem Urlaubsfreund in Berlin und an seine leuchtenden Augen.

2014

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2013 Winterweihnacht

Meine Heimatkirche im Schnee

Winterweihnacht

Welch wunderschöner Wintermorgen,
die Kirche erstrahlt im ersten Sonnenlicht.
Es liegt so viel Zauber in diesem Moment.

Die unruhige Vorweihnachtszeit ist vorüber,
wir freuen uns auf das bevorstehende Fest.

Lasst uns diese Ruhe bewahren,
lasst uns inne halten.

Dann werden wir das Wunder erahnen,
das uns in der Heiligen Nacht geschenkt wurde.

Uns ist heute der Heiland geboren.

2013

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2012 Weihnachtszeit

Altar in meiner Heimatkirche

Weihnachtszeit

Ist auch aufbrausend die Zeit,
hektisch der Alltag, unruhig deine Seele,
so finde gerade dann zu dir
in der Weihnachtszeit.

Du wirst fühlen, dass Ruhe einkehrt,
und du wirst spüren, dass du ausgeglichen wirst.

Dankbarkeit und Freude werden dich umfangen
wenn Kerzen brennen und Musik erklingt.

Der Zauber dieser Nacht, der Stillen Heiligen Nacht,
wird überall sein, um dich herum und in dir.

Es ist Weihnachtszeit.

2012

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2020 Besinnung

Am Obersee in Bielefeld

Besinnung

Vieles ist anders in diesem Jahr, wir können manches nicht verstehen.
Es ist ein Sommer mit einer Pandemie.
Wir lernen wieder, uns auf Wesentliches zu beschränken,
wir lernen wieder, uns zu besinnen.

Während des letzten Krieges und viele Jahre danach
erging es unseren Eltern und Großeltern viel schlechter.
Einschränkungen, Verzicht und Sorgen waren viel größer.

Wir müssen die Zeit in der Pandemie annehmen,
uns an Regeln und Verordnungen halten.
Im Vertrauen zu Gott werden wir diese
für uns außergewöhnliche Zeit überstehen.

Lasst uns besonders denjenigen beistehen und helfen,
denen es schlecht geht, sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich.

Lasst uns menschlich sein und auch demütig.
Für die Zukunft sollten wir einiges ändern,
damit wir uns alle wieder erfreuen können
an hellem Licht, frischer Luft, klarem Wasser und leuchtenden Farben.

2020

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2019 Urlaubsfrieden

Fischerboot am Strand von Samos

Urlaubsfrieden

Türkisblaues Wasser, Wind und Wellen,
wer möchte nicht an diesem Ort sein und hinausblicken aufs weite Meer.

Die Luft schmeckt salzig, das Rauschen des Meeres endet nicht.
Es ist, als ob das alte Boot eine Geschichte erzählt.

Du bist beeindruckt von diesem wahren Glücksmoment
und möchtest diese Stunde nicht missen.

Erkenne aber, dass du klein bist bei all dieser Schönheit.

Und sei dankbar, wenn Gott dir Frieden schenkt,
auch in diesem Sommer.

2019

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2018 Fröhlicher Sommer

Am Hafen von Honfleur in der Normandie

Fröhlicher Sommer

Sommer, Wärme, Urlaub.

Es zieht uns hinaus an schöne Orte,
wo wir uns entspannen können.

Es herrscht Fröhlichkeit,
wir genießen den Tag und den Augenblick.

Wir treffen Menschen, kommen ins Gespräch
bei einem Kaffee oder einem Glas Wein.

Wie wundervoll ist alles,
wenn wir in Frieden miteinander leben.

Dafür sollten wir dankbar sein.

2018

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2017 Sommerzeit

Faaker See mit Mittagskogel in Kärnten

Sommerzeit

Wundervoller Blick in atemberaubende Schönheit.

Ich verweile an diesem Ort,
um Ruhe zu finden, um auszuspannen,
um mich neu inspirieren zu lassen.

Alles ist harmonisch,
Formen und Farben fließen ineinander
und stimmen überein.

Welch großartige Schöpfung
von Erde, Wasser und Himmel.

Lange genieße ich diesen Blick
und bin dankbar, solche Momente
in warmer Sommerzeit erleben zu dürfen.

2017

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2016 Morgenleuchten

Sonnenaufgang an der Seebrücke in Kellenhusen

Morgenleuchten

Die Nacht war lang und dunkel.

Ich erwache früh, ich will hinaus,
will jeden Moment sehen und erleben.

Endlich ist es soweit; ein neuer Tag beginnt.
Mit ganzer Schönheit und Pracht
werde ich von Farben umleuchtet,
höre das leise Plätschern der Wellen,
atme frische, klare Luft.

Bei dieser schier unendlichen Größe
merke ich, wie klein ich bin.

Möge allen Menschen am Morgen
dieses wundervolle Leuchten erscheinen.

2016

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2020 Spiegelungen

Sonnenaufgang auf der Insel Rab

Spiegelungen

Wolkenschleier ziehen sanft vorüber,
sie spiegeln sich im silbernen Wasser.
Stille ist überall, sie umfängt uns.

Wir denken an den vergangenen Sommer,
es war eine Zeit mit einigen Entbehrungen.
Wir erinnern uns an die Menschen, die nicht mehr bei uns sind.

Und doch fühlen wir, es führt ein Weg ins Licht am Horizont.
Auch wenn jetzt der Herbst ins Land zieht;
Es wird immer wieder Sonnenaufgänge geben.

Und so schöpfen wir neue Kraft
für die jetzt kommende, stille Zeit.

2020

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2019 Herbstnebel

Karawanken in Kärnten im Morgennebel

Herbstnebel

Wenn der Morgennebel sich auflöst,
wenn erstes Sonnenlicht in dieses Tal fällt,
dann werden langsam Berge und Felder
in ihrer ganzen Schönheit sichtbar.

Wieder beginnt ein neuer Herbsttag
mit immer neuen Licht- und Farbspielen.
Gerade jetzt sollten wir in Ruhe die Natur erleben,
nur: können wir das überhaupt noch?

Wenn wir Zeit, Gefühl und Inspiration in uns haben
wird es uns gelingen, auch den Herbstnebel
als ein Wunder anzunehmen.

Und so ist, bei all der Betriebsamkeit um uns herum,
auch diese leuchtende Jahreszeit ein Geschenk Gottes.

Und wir sollten dankbar dafür sein.

2019

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